BDA-Präsident Hundt kritisiert zu hohe Manager-Gehälter

Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt, hat zu hohe Gehälter für Manager kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Es gebe "Verhaltensweisen, die gegen moralische Regeln verstoßen", sagte Hundt der "Welt am Sonntag" (20.1.2013). "Ich habe zum Beispiel kein Verständnis für gewisse extreme Gehalts- beziehungsweise Abfindungsregelungen. Damit wird unser Ruf ruiniert."

Es gehe um das richtige Maß. "Normalerweise neiden Menschen einem Unternehmer, der tüchtig und erfolgreich ist und Arbeitsplätze sichert, seinen Wohlstand nicht. In meiner Unternehmensgruppe gehöre ich zu denjenigen, die ein schöneres Haus haben und ein größeres Auto fahren als andere. Das akzeptieren die Mitarbeiter", sagte Hundt. "Aber es gibt Anstandsgrenzen. Die überschreiten einige Manager gerade in anderen Ländern bedauerlicherweise."

Die Arbeitgeber genössen bei ihren Mitarbeitern mehrheitlich einen guten Ruf. "Es gibt aber leider auch Einzelfälle, die für das Unternehmertum insgesamt belastend sind." Die Ansprüche an Moral, Anstand und Korrektheit haben sich Hundt zufolge "hier und da verändert".

Das sei auch ein Stück weit der Einfluss aus anderen Wirtschaftskulturen, zum Beispiel aus den USA. "Dennoch gilt unverändert, dass unsere soziale Marktwirtschaft weltweit einen hervorragenden Ruf genießt", betonte Hundt. Der BDA-Präsident sprach sich zudem für mehr Regulierung an den Finanzmärkten aus. "An den internationalen Finanzmärkten ist mehr Regulierung notwendig. Das nicht an der Realwirtschaft orientierte Bankgeschäft braucht klare Regeln, damit nicht mehr so leicht mit fremdem Geld gezockt werden kann und der Staat gegebenenfalls sogar das Risiko tragen muss und die Verantwortlichen auch noch mit horrenden Abfindungen belohnt werden." Das sei für ihn nicht akzeptabel, sagte der BDA-Präsident.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.01.2013

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