BDI rechnet für 2015 mit zwei Prozent Wachstum

Die Wirtschaft in Deutschland legt nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) 2015 spürbar zu: "Wir erwarten in diesem Jahr einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von rund zwei Prozent", sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der niedrige Ölpreis, der günstige Wechselkurs und der starke private Konsum treiben laut dem Verbandschef die Konjunktur an. "Weltweit gehen wir von einem wirtschaftlichen Wachstum von gut 3,5 Prozent aus. Für das nächste Jahr rechnen wir mit einer weiteren Belebung im gleichen Umfang", sagte Grillo zum Auftakt der Hannover-Messe.

Mit Sorge sieht der Verband auf die wirtschaftliche Entwicklung in Russland oder Brasilien. Auf der "Sonnenseite" liegen dagegen das diesjährige Messe-Partnerland Indien, die USA sowie Spanien, Großbritannien und Deutschland. Europas Erholung festigt sich nach Einschätzung des BDI. "Europa profitiert momentan von dem Stimulus niedriger Zinsen, auf Dauer aber bedarf es vor allem Strukturreformen", sagte Grillo.

Hier müsse die Politik ihrer Verantwortung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nachkommen. Als wichtigen Wachstumstreiber sieht Grillo die Vernetzung und Digitalisierung von Fabriken. Er forderte Wirtschaft und Politik auf, ihre Hausaufgaben beim Thema Industrie 4.0 zu machen.

Wenn etwas Neues entstehe, dann liefen eben nicht alle Unternehmen sofort in die gleiche Richtung. Das gelte vor allem für den Mittelstand, der sich dieser Entwicklung nicht verweigern dürfe. "Um all diese Vorstellungen zu koordinieren, wäre das neu ins Leben gerufene Bündnis für Industrie die geeignete Plattform", sagte Grillo.

Auch die Politik müsse aufpassen, dass die verschiedenen Ministerien nicht im Kompetenzgerangel zu viel Energie verbrauchten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.04.2015

Zur Startseite