Die Wirtschaft übt heftige Kritik an der Forderung nach staatlicher Regulierung von Manager-Gehältern.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich bin strikt gegen neue gesetzliche Regeln", sagte Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). "Managergehälter müssen vom Unternehmen festgelegt werden. Die zuständigen Gremien, also etwa der Aufsichtsrat oder der Gesellschafterausschuss, müssen schon heute garantieren, dass Gehälter angemessen sind", sagte Grillo.
Der seit zwei Monaten amtierende Nachfolger von Hans-Pater Keitel lehnt auch die Übertragung der Gehaltsfestlegung vom Aufsichtsrat auf die Hauptversammlungen ab. Es gebe bereits heute Mitspracherechte der Hauptversammlung. Er sei aber dagegen, dass die Hauptversammlung über die Gehälter abstimme.
" Vertrags- und Gehaltsverhandlungen kann der Aufsichtsrat einfach besser führen. Deutsche Aufsichtsräte nehmen diese Funktion verantwortungsbewusst wahr", sagte Grillo. Die in der EU geplanten Obergrenzen für Banker-Boni nannte Familienunternehmer Grillo einen "Sündenfall".
Jede Form der gesetzlichen Deckelung stelle einen massiven Eingriff in die Rechte von Unternehmenseigentümern dar, sagte er. Allerdings sei es richtig, dass Aufsichtsbehörden in der Finanzwirtschaft auch die internen Vergütungssysteme der Institute kontrollieren könnten. "Es geht darum, Fehlanreize zu vermeiden. Auf die Realwirtschaft aber ist das nicht übertragbar", sagte Grillo. Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.03.2013 Zur Startseite