BGA-Chef: Deutsche Wirtschaft wird unter Russland-Sanktionen leiden

Unter der Verschärfung der Sanktionen gegen Russland wird nach Einschätzung des Präsidenten des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), Anton F. Börner, auch die deutsche Wirtschaft zu leiden haben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Selbstverständlich haben die aktuellen Sanktionsverschärfungen zur Folge, dass die deutsch-russischen Handelsbeziehungen weiter beeinträchtigt werden", sagte Börner "Handelsblatt-Online". Mit der Öl- und Gasindustrie werde eine der wenigen Branchen ins Visier genommen, in denen Russland weltmarktfähig sei. "Wenn die Einnahmen aus diesem Sektor einbrechen sollten, wird Russland auch über weniger Devisen für den Kauf deutscher Produkte, etwa für Maschinen und Anlagen, verfügen, worunter dann die deutschen Hersteller leiden."

Auch die Modernisierung der russischen Wirtschaft werde dann ins Stocken geraten. Gleichwohl gelte "das Primat und die Logik der Politik", sagte der BGA-Präsident weiter. Die westlichen Regierungen hätten Russland klare politische Bedingungen gesetzt, die objektiv wohl nicht erfüllt worden seien.

"Da bleibt den USA und der EU nichts anderes übrig, als die angedrohte nächste Stufe der Eskalation in Gang zu setzen, um glaubwürdig zu bleiben", sagte Börner. "Ob und wie weit sich die Eskalationsspirale noch dreht, ist völlig ungewiss." Dies hänge an glaubwürdigen Schritten Russlands zur Deeskalation der Ukraine-Krise.

"Die deutsche Wirtschaft hat auf diese Prozesse nur wenig bis gar keinen Einfluss und folgt politischen Vorgaben", fügte der BGA-Präsident hinzu.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.07.2014

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