BKA: Zahl der vermissten unbegleiteten minderjährigen Ausländer verdreifacht

Die Zahl der beim Bundeskriminalamt (BKA) als vermisst gemeldeten, unbegleiteten minderjährigen Ausländer hat sich innerhalb von sechs Monaten verdreifacht.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir hatten zum 1. Juli 2015 erst 1.624 unbegleitete minderjährige Ausländer in der Vermisstendatei, zum 1. Oktober waren es schon 3.177 und drei Monate später, am 1. Januar 2016, schon 4.718", sagte eine BKA-Sprecherin der "Welt". Die Verdreifachung erklärt sich das BKA zum einen durch die insgesamt gestiegenen Flüchtlingszahlen und zum anderen durch eine Änderung der Erfassung: Erst seit vergangenem Sommer müsse jeder Vermisste verpflichtend dem BKA mitgeteilt werden. Die im BKA geführte Datei enthalte nicht nur lange vermisste Jugendliche, sondern auch solche, "die nach zwei, drei Tagen wieder in der Unterkunft auftauchen", sagte die Sprecherin.

"Uns liegen keine Erkenntnisse vor, dass diese Flüchtlingskinder versklavt oder sexuell ausgebeutet werden", teilte das BKA mit Blick auf entsprechende Vermutungen mehrerer Medien mit. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass ein Teil der verschwundenen Minderjährigen Kriminellen in die Hände gefallen sein könnte. Bezogen auf die künftige Entwicklung sagte die Sprecherin des BKA: "Wenn der starke Flüchtlingszustrom weiter anhält, müssen wir auch künftig mit steigenden Vermissten-Zahlen rechnen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.02.2016

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