BKA befürchtet Jagd auf Ausländer im Jemen

Das Bundeskriminalamt (BKA) geht dem Verdacht nach, dass ein Qaida-Kommando im Jemen Jagd auf Ausländer macht.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Hintergrund seien mehrere Morde und Entführungsversuche, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". BKA-Ermittler seien nach Sanaa gereist, um unter anderem neue Hinweise im Mordfall des deutschen Personenschützers Mirko K. zu prüfen. Sie haben Videoaufnahmen aus dem Supermarkt gesichtet, in dem der Bundespolizist am 6. Oktober zusammen mit einem Kollegen eingekauft hatte, bevor er von Unbekannten erschossen wurde.

Inzwischen gingen die Fahnder davon aus, dass der 39-Jährige entführt werden sollte und versuchte zu fliehen. Auf dem Parkplatz vor dem Geschäft traf ihn eine Kugel von hinten in den Kopf. Die bei dem Angriff verwendete Waffe wurde vermutlich auch bei einem Anschlag auf zwei Militärexperten aus Weißrussland eingesetzt.

Ein Schütze auf einem Motorrad habe einen der Männer vor deren Hotel in Sanaa erschossen. Der zweite sei verletzt worden. Es gebe Indizien dafür, dass es sich in beiden Fällen um dieselbe Tatwaffe handle, erklärte ein hochrangiger Ermittler.

Das BKA prüfe zudem, ob zwei Entführungsversuche von saudi-arabischen und katarischen Diplomaten auf das Konto der Angreifer gehen. Die Bundesregierung hat alle Entwicklungshelfer aus dem Jemen abgezogen. Auch die Bundespolizei will ihre Beamten zurückholen, doch das Auswärtige Amt lehnt eine Schließung der Botschaft bislang ab.

Bei einem Angriff auf das jemenitische Verteidigungsministerium waren am vorigen Donnerstag mindestens 52 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei deutsche Mitarbeiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und deren einheimischer Fahrer.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.12.2013

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