BKA testet "Prognoseraster" für islamistische Gefährder

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat ein Konzept entwickelt, mit dem die Bedrohung durch Islamisten noch besser prognostiziert werden soll.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" berichtet, befindet sich das neue Instrument derzeit in einer Testphase und soll demnächst den Ländern vorgestellt werden. Mithilfe von Polizeiwissenschaftlern, Soziologen und Psychologen soll ein empirisch fundiertes "Prognoseraster" erstellt werden, über das Rückkehrer und Gefährder besser eingeschätzt werden können. Derzeit führt das BKA 432 Gefährder und rund 320 sogenannte relevante Personen im islamistischen Bereich.

Die meisten Gefährder wohnen in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bayern. Zwei von drei haben einen deutschen Pass. Indes sind die Behörden von der hohen Anzahl an Hinweisen auf mögliche Attentatsvorbereitungen in Deutschland überfordert.

"Wir legen Listen an, weil wir wegen der hohen Anzahl den Gefahrenmeldungen von in- und ausländischen Diensten nicht mehr unmittelbar nachgehen können", sagte ein hoher Beamte dem "Spiegel". Allein der US-Geheimdienst NSA versorgte die Deutschen etwa in den Jahren 2012 und 2013 mit mehr als 450 Meldungen zu terroristischen Gefährdungen, wie aus einer Aufstellung hervorgeht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.11.2015

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