BKA warnt nach Tod bin Ladens vor Racheakten

Deutschland befindet sich nach dem Tod des Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden laut Einschätzung des Bundeskriminalamts (BKA) in einer "angespannten Gefährdungslage" und muss mit Vergeltungsaktionen von Islamisten rechnen.

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - BKA-Präsident Jörg Ziercke sagte im Interview des Nachrichtenmagazins "Focus", Al-Kaida rufe im Internet und in Videobotschaften dazu auf, den Tod bin Landes zu rächen. "Insofern könnte der Tod bin Ladens emotionalisierten Einzeltätern oder Kleingruppen auch in Deutschland Anlass bieten, abhängig von den individuellen Möglichkeiten, Anschläge zu begehen", so Ziercke. "Insgesamt müssen wir weiterhin sehr wachsam sein."

Zwar gebe es keine konkreten Hinweise auf bevorstehende Attentate in Deutschland. "Die derzeitige Welle von Anschlägen in Pakistan und Afghanistan zeigt jedoch, dass Al-Kaida beweisen will, dass sie auch ohne ihre Führungsfigur handlungsfähig ist", warnte Ziercke. Die Terrororganisation sei durch den Verlust ihres Führers in einer kritischen Phase und suche nach neuen Identifikationsfiguren.

Zur Tötung bin Ladens sagte der BKA-Chef: "Ich hätte mir gewünscht, dass man ihn verhaftet und vor Gericht gestellt hätte."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.06.2011

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