BKA-Chef Münch sieht Hauptstädte im Fokus von Terroristen

Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) Holger Münch hat vor einem erhöhten Risiko von Terroranschlägen in Deutschland gewarnt: Besonders Hauptstädte und symbolträchtige Städte sieht er im Fokus.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das BKA habe schon immer mit einer wachsenden Gefahr von Anschlägen gerechnet, wenn der "Islamische Staat" militärische Rückschläge erleide, sagte Münch in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). "Wenn man die Anschlagsdichte der letzten Monate - nicht nur in Europa - betrachtet, dann hat sich das leider bewahrheitet", sagte Münch. Besonders hoch sei die Gefahr "in Hauptstädten und symbolträchtigen Städten, aber nicht nur."

Ziele von Terroristen waren zuletzt Bahnhöfe, Flughäfen und öffentliche Plätze. "Die Sicherheit von Atomkraftwerken spielt in unseren Überlegungen natürlich auch eine Rolle", sagte Münch. "Aktuell haben wir aber keine Hinweise auf entsprechende Anschlagsplanungen."

Nach jetzigem Stand gab es dem BKA-Chef zufolge keine Verbindungen von den Anschlägen in Paris und Brüssel nach Deutschland. "Das bedeutet für mich keine grundsätzliche Entwarnung. Wir müssen sehen, dass sich terroristische Netzwerke in Europa bilden."

Münch forderte, die europäische Polizeibehörde Europol zu stärken und Daten über potenzielle Attentäter standardisierter und schneller in der EU auszutauschen, etwa biometrische Daten mit der Fahndungsdatei Schengener Informationssystem abfragen zu können: "Diese unterschiedlichen Datentöpfe sind nicht mehr zeitgemäß."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.04.2016

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