BKA-Präsident Ziercke wendet sich gegen Fusion mit Bundespolizei

Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, wendet sich gegen die Pläne von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) für eine umfassende Reform der Sicherheitsbehörden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Magazin "Focus" berichtet, übte Ziercke auf Personalversammlungen des BKA in Meckenheim und Berlin scharfe Kritik an dem Bericht der Werthebach-Kommission. Die von dem ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz Eckart Werthebach geführte Experten-Gruppe hatte unter anderem eine Fusion von Bundespolizei und BKA vorgeschlagen. Ziercke kritisierte laut "Focus" vor den BKA-Mitarbeitern, die "Schlussfolgerungen aus angeblichen und tatsächlichen Fehlentwicklungen sind nicht schlüssig und für mich nicht nachvollziehbar".

Als Reaktion auf das Werthebach-Papier setzte Ziercke eine eigene BKA-Arbeitsgruppe ein, die Vorschläge analysieren soll. Zudem sollen die BKA-Mitarbeiter eigene Alternativ-Vorschläge für Reformen erarbeiten, die Ziercke dann in Berlin vorstellen will. De Maizière hatte sich nach der Vorstellung des Werthebach-Papiers deutlich auf eine Fusion der 40.000 Beamte zählenden Bundespolizei mit dem kleinen, international renommierten BKA (5.500 Mitarbeiter) festgelegt.

Eine Arbeitsgruppe im Bundesinnenministerium soll einen Fahrplan für die Reform erarbeiten, die noch in dieser Legislaturperiode beginnen soll. Die Führungsriege des BKA befürchtet einen massiven Bedeutungsverlust in einer fusionierten Mega-Behörde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.12.2010

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