BKA-Statistik: Polizei speichert fast eine Million Gen-Spuren

Die zentrale DNA-Analyse-Datei des Bundeskriminalamts (BKA) ist offensichtlich zu einem unverzichtbaren Instrument der Kriminalitätsbekämpfung geworden.

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Das 1998 eingerichtete Archiv verfügt dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge inzwischen über einen Bestand von nahezu einer Million Datensätzen. Laut einer BKA-Statistik lagen bis 30. Juni in Wiesbaden 921.657 Informationen über Spuren und Täter aus allen Bundesländern vor. In den vergangenen 13 Jahren erzielten die Fahnder durch das Abgleichen der Daten 118.496 Treffer.

Das heißt, sie haben entweder eine Spur einer anderen Spur zugeordnet oder einer Person. Rund 90.000 Verbrechen seien so aufgeklärt worden. Seit 2000 schlüsselt die Statistik die Erfolge im Einzelnen auf.

Zu einem Ergebnis mit Hilfe der DNA-Datei kamen die Ermittler "Focus" zufolge seitdem beispielsweise 1.079 Mal bei Straftaten gegen das Leben (Mord/Totschlag), 1.963 Mal bei Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (Vergewaltigung), 73.589 Mal bei Diebstählen oder 6.397 Mal bei Raub und Erpressung. Die Landeskriminalämter arbeiten unterschiedlich intensiv mit der Datei. Bayern zum Beispiel hat rund 192.000 Informationen in Wiesbaden gespeichert, das einwohnerstärkste Bundesland Nordrhein-Westfalen etwa 177.000. Unter den Stadtstaaten arbeitet vor allem Berlin mit der Datenbank: Aus der Hauptstadt finden sich dort 33.776 Informationen.

Im vergangenen Jahr erzielten die Berliner Ermittler 1.148 Treffer. Dabei wurden 952 Täter aufgespürt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.09.2011

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