BMW startet mit Elektroauto "E-Mini" in China

Der Automobilhersteller BMW will nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe) mit Elektroautos den chinesischen Markt erobern und geht dort als erster ausländischer Hersteller mit einer Testflotte batteriegetriebener Fahrzeuge an den Start.

München/ Leipzig/ Peking (dts Nachrichtenagentur) - "Wir bieten ab Anfang kommenden Jahres den E-Mini in der Volksrepublik an. Zur Jahresmitte kommen wir mit einem weiteren Elektro-Fahrzeug, dem Active E", sagte eine Unternehmenssprecherin der "Welt". Vom E-Mini werden zunächst 50 Fahrzeuge an ausgewählte Kunden übergeben, vom Active E, einem 1er BMW mit Elektromotor, wird "eine Zahl im dreistelligen Bereich" angeboten, wie die Sprecherin sagte.

Die Fahrzeuge können vorerst nur geleast werden. Seit Oktober läuft in China die Bewerbungsfrist für die Test-Stromer aus Bayern. "In den ersten Tagen sind mehrere hundert Bewerbungen eingegangen", sagte die Sprecherin.

Entsprechende Projekte hat BMW bereits in Deutschland, Großbritannien und den USA am Laufen. In einer ersten Studie, die der "Welt" vorliegt, zieht BMW nach Befragung der Testfahrer ein überraschendes Fazit. Fast 90 Prozent der Tester halten eine Ladezeit von zweieinhalb bis zehn Stunden (je nach Batterie) für akzeptabel.

Und mehr als 90 Prozent geben sich mit einer Reichweite von rund 150 Kilometern zufrieden. Mit dem Start in China will BMW das Potenzial der E-Fahrzeuge auf dem wichtigsten Markt für Batterieautos testen. "Ziel ist es, die speziellen Bedürfnisse der chinesischen Kunden zu ermitteln und mehr über die Bedingungen für den Aufbau der Infrastruktur zu erfahren", sagte die Sprecherin.

Beide Projekte, der E-Mini und der Active.E, sollen jeweils ein Jahr laufen. 2013 will BMW dann das in Leipzig in Großserie gefertigte Elektroauto "Megacity Vehicle" auf den Markt bringen, auch für den Export. Parallel zu den Testautos aus Deutschland hat BMW in Zusammenarbeit mit der Tongji-Universität in Shanghai ein Elektroauto auf Basis der 5er Reihe entwickelt, wobei Forschung und Montage erstmals komplett in China stattfanden. Die Münchner wollen damit testen, wie die Kooperation mit chinesischen Zulieferern funktioniert. Denn unter anderem in der Batterietechnik sind die Chinesen den Deutschen derzeit voraus.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.11.2010

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