BMW will mehr Autos im Ausland produzieren

Der Autobauer BMW stellt sich darauf ein, wegen der guten Absatzlage im Ausland künftig noch mehr Autos außerhalb Deutschlands zu bauen.

München (dts Nachrichtenagentur) - "Die Relation hat sich verschoben", sagte BMW-Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". "Inzwischen produzieren wir 60 Prozent unserer Autos in Deutschland, 40 Prozent im Ausland. Langfristig werden wir uns wohl auf eine Verteilung von bis zu 50 zu 50 einstellen müssen."

Allerdings werde diese Verschiebung nicht auf Kosten heimischer Arbeitsplätze von statten gehen. "Es bedeutet aber, dass der Aufbau neuer Arbeitsplätze in großem Umfang im Ausland, da wo die BMW Group am stärksten wächst, stattfinden wird", sagte Arndt. Man müsse "davon ausgehen, dass die Wachstumsraten in Europa geringer sind als in Asien und den USA".

BMW unterhält große Fabriken unter anderem im amerikanischen Spartanburg und im chinesischen Shenyang. Gleichzeitig investiert der Autobauer massiv in Deutschland. So sei ursprünglich geplant gewesen, in den Jahren 2009 und 2010 über eine Milliarde Euro in deutsche Werke zu investieren.

"Wir haben diesen Betrag zur Stärkung unserer Zukunftsfähigkeit trotz Krise auf 1,5 Milliarden Euro erhöht", sagte Arndt. Neben den USA und China hat der Autobauer Indien ins Visier genommen. "Wir haben uns entschieden, in Indien stärker zu investieren. Wir gehen dort auf 8000 Einheiten in 2011, können aber langfristig nach Marktentwicklung auf bis zu 20 000 Einheiten jährlich erweitern", so Arndt. Man gehe von "einem starken Wachstum in Indien aus" und werde künftig auch den BMW X1 dort bauen. Weitere Fabriken in anderen Ländern schließt Arndt derzeit nicht aus. "Über zusätzliche Potentiale muss heute jeder Autohersteller nachdenken." Wichtig sei es, das Geschäft "auf möglichst viele Beine" zu stellen. "Wir gehen nicht davon aus, dass der chinesische Markt kontinuierlich so stark weiter wächst wie in den letzten Monaten", warnte Arndt. Ein Zukunftsmarkt sei Südkorea, wo im November mit 1980 Fahrzeugen 90 Prozent mehr Autos als im Vorjahr verkauft wurden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2010

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