BMW-Chef Reithofer setzt auf Frauen in Konzernspitze

BMW-Chef Norbert Reithofer setzt nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" auf Frauen in der Konzernspitze.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die BMW Group wird zukünftig sicher auch eine Frau im Vorstand haben", sagte Reithofer der Zeitung (Mittwochausgabe) am Rande des Automobilsalons in Genf. Allerdings hält der BMW-Chef nichts davon, dem Konzern weibliche Führungskräfte zu verordnen: Man müsse Frauen als Führungskräfte genauso wie Männer von unten aufbauen. "Das geht los bei der Einstellungspolitik und setzt sich fort, indem Akademikerinnen in verschiedenen Stationen das Unternehmen durchlaufen", so Reithofer.

Eine Frauenquote lehnt der Konzernchef weiter ab. "Eine von der Politik verordnete Frauenquote für Vorstände und Aufsichtsräte macht aus meiner Sicht keinen Sinn, denn sie hat keinen nachhaltigen Einfluss auf die Frauenförderung im Gesamtunternehmen." In der geplanten engen Allianz von General Motors mit dem französischen Autobauer PSA Peugeot Citroen, mit dem BMW seit Jahren intensiv kooperiert, sieht Reithofer kein Störfeuer für eigene Projekte.

Eine ähnlich enge Bindung sei auch kein Modell für den Konzern: "Wir wollen auch in Zukunft unabhängig bleiben und nur in bestimmten Bereichen mit anderen Herstellern kooperieren. Natürlich müssen auch wir auf Skaleneffekte achten. Aber gleichzeitig ist es entscheidend, dass wir unseren Markenwert bewahren", sagte er.

Entgegen dem Trend zu Kleinwagen und Elektromobilen kündigte Norbert Reithofer an, BMW baue weiter auf PS-starke Oberklasse-Limousinen. "Wir wollen auch in Zukunft bei großen Fahrzeugen wachsen. Beispiele sind hierfür das BMW 6er Gran Coupe oder das BMW M6 Coupe, die wir hier in Genf zeigen. Diese Fahrzeuge sind nach wie vor sehr gefragt. Wir haben 2011 bei unserem Flaggschiff, dem 7er BMW, einen Absatzrekord erzielt. Ich sehe auch für die Zukunft genügend Märkte, allen voran China und die USA, in denen große Fahrzeuge stark gefragt sind." Der BMW-Chef erwartet im Premiumgeschäft in Zukunft mehr Wettbewerb. "Wir stellen uns auf mehr Konkurrenz ein. Aber als Premiumhersteller muss man eben immer ein ganzes Stück besser sein. Und wir müssen uns darauf einstellen, dass beispielsweise beim Thema Elektromobilität völlig neue Hersteller auftauchen. Nehmen Sie einen Newcomer wie Tesla."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.03.2012

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