BND-Chef Schindler warnt vor "Lone Wolf"-Terroranschlägen von Al-Kaida in Europa

Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, warnt vor terroristischen Selbstmordattentätern.

Pullach (dts Nachrichtenagentur) - "Eine Bedrohung sind vor allem Al-Kaida-Strukturen aus dem Jemen. Sie wollen den Heiligen Krieg auch nach Europa tragen", sagte Schindler der Tageszeitung "Die Welt". Dazu gehöre nach Erkenntnissen des BND das Modell des "Lone Wolf", der aus dem Land des Anschlagsziels komme und im Ausland auf Attentate vorbereitet werde.

"Wir wissen, dass diese Strategie aktuell auf der Agenda von Al-Kaida steht und sind entsprechend aufmerksam", sagte Schindler. Er betonte, dass der BND in Afghanistan bereits eine größere Anzahl geplanter Sprengstoffanschläge durch Selbstmordattentäter verhindern konnte. "Seit Januar 2011 haben wir 19 Terroranschläge auf Bundeswehrsoldaten vereitelt. Mit dieser Bilanz ist Afghanistan für den BND ein echtes Erfolgsmodell", sagte Schindler. Einen der Anschläge habe seine Mitarbeiter zum Beispiel verhindern können, weil sie erfahren hätten, wo ein Selbstmordattentäter seine Sprengstoffweste lagerte. "Sie konnte dann unschädlich gemacht werden. Um an solche sensiblen Erkenntnisse zu gelangen, muss man in dem Land schon gut vernetzt sein", sagte Schindler der Zeitung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.08.2012

Zur Startseite