BP verteidigt Spitzenposition auf deutschem Tankstellenmarkt

Trotz des Umweltdesasters im Golf von Mexiko sind zumindest die deutschen Kunden dem BP-Konzern treu geblieben.

Bochum (dts Nachrichtenagentur) - "Die Katastrophe im Golf von Mexiko hat das BP-Geschäft in Deutschland nicht erkennbar belastet", sagte der Vorstandsvorsitzende der BP Europe SE, Uwe Franke, in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). "Es gab keine statistisch spürbaren Marktanteilsverluste." Zwar habe es Einzelfälle gegeben, in denen Kunden die Kooperation mit BP aufgekündigt haben, doch seien die Boykott-Aufrufe im Großen und Ganzen von den Kunden nicht befolgt worden.

Der Rivale Shell werde es deshalb auch in diesem Jahr nicht schaffen, auf dem Tankstellenmarkt an Aral vorbeizuziehen. "Das wird nicht gelingen", sagte Franke, der auch die Deutsche BP leitet: "Wir lassen uns die Nummer Eins nicht nehmen." Franke zeigte sich zuversichtlich, dass der Konzern insgesamt die finanziellen Folgen der Umweltkatastrophe bewältigen kann.

Die deutsche Politik forderte Franke auf, das Überleben der deutschen Raffinerie-Standorte sicherzustellen und auf weitere steuerliche Belastungen zu verzichten. Es sei "fahrlässig", wenn Deutschland neben der Importabhängigkeit von Erdöl in Zukunft auch von Benzin- und Dieselimporten abhängig werden würde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.11.2010

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