BUND fordert Reduzierung von Massentierhaltung

Der Chef des Umweltverbandes BUND, Hubert Weiger, fordert von der künftigen Bundesregierung den Abbau von ökologisch schädlichen Subventionen und einen Stopp der Agrarfabriken.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Deutschland brauche eine ökologisch-soziale Finanzreform, sagte er ein einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau" (Freitagausgabe). "Es darf nicht nur um die Bändigung der Banken gehen, sondern auch darum, dass das Finanzsystem richtige Signale setzt." Jedes Jahr flössen 48 Milliarden Euro an ökologisch schädlichen Subventionen - etwa in den Kohlebergbau, den Flugverkehr, die Landwirtschaft.

Das sei "nicht zukunftsfähig" und müsse beendet werden. Zur Landwirtschaftspolitik sagte Weiger: "Anstatt Agrarfabriken zu fördern, muss die Politik erreichen, dass die bäuerliche Landwirtschaft erhalten bleibt." Das größte Problem sei derzeit die Massentierhaltung, die von immer mehr Menschen abgelehnt werde.

"Massentierhaltung heißt Futtermittel-Importe und Einsatz von Unmengen an Antibiotika", warnte der BUND-Chef. Die neue Bundesregierung müsse den Spielraum nutzen, den die unlängst beschlossene EU-Agrarreform bietet, um eine verträgliche Landwirtschaft zu fördern. Weiger kritisierte zudem, dass im Wahlkampf diese und andere "zentrale Zukunftsfragen, die die Menschen bewegen, nicht oder nur am Rande angesprochen" wurden.

"Man hat den Eindruck, es geht in der Hauptsache um Steinbrücks sogenannten Stinkefinger oder darum, wie Merkel ihre Hände hält." An dieser Wahrnehmung seien allerdings auch die Medien nicht unbeteiligt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.09.2013

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