Baden-Württemberg: Justizminister kritisiert "Stuttgart 21"-Demonstranten

In der Diskussion um das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" hat der baden-württembergische Justizminister Ulrich Goll (FDP) die Demonstranten heftig kritisiert.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - "Die Menschen sind in zunehmender Zahl sehr unduldsam und wohlstandsverwöhnt", erklärte Goll in der "Financial Times Deutschland". Die Demonstranten würden nicht "an die kommende Generation" denken, sondern nur daran, dass "einem nichts passiert, was einem selbst lästig ist", so der Landesjustizminister weiter. Unterdessen zeigte sich Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) kompromissbereiter.

In einem Gastkommentar für das "Handelsblatt" sagte der Landeschef, er sei bereit zu Gesprächen, in deren Verlauf auch Änderungen an Stuttgart 21 möglich seien. "Deshalb setze ich mich dafür ein, dass gemeinsam über Möglichkeiten gesprochen wird, wie Optimierungen, Veränderungen und Verbesserungen erreichbar sind", so Mappus. Am Montagabend wollen wieder Tausende gegen "Stuttgart 21" protestieren.

Das Aktionsbündnis gegen das Bahnprojekt erwartet dabei rund 20.000 Teilnehmer. Bei einem gewaltsamen Einschreiten der Polizei bei einer Demonstration im Stuttgarter Schlosspark waren am vergangenen Donnerstag Hunderte Personen verletzt worden. Am 9. Oktober soll dann die nächste große Protestaktion stattfinden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.10.2010

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