Baden-Württembergs SPD-Spitzenkandidat umwirbt Merkel-Sympathisanten

Baden-Württembergs SPD-Vorsitzender und Spitzenkandidat Nils Schmid wirbt vor der Landtagswahl am 13. März 2016 um Stimmen der Anhänger von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - "Wer mit Angela Merkel sympathisiert, ist bei uns besser aufgehoben, und kann am 13. März eigentlich nur SPD wählen", sagte Schmid im Interview der "Welt". Er verband sein Werben mit Attacken auf den baden-württembergischen CDU-Spitzenkandidaten Guido Wolf. "Herr Wolf ist ein Wählerschreck. Er blinkt rechts, biedert sich bei der AfD an. Das passt nicht zum weltoffenen Baden-Württemberg. Wolf macht bei uns den Seehofer für Arme", sagte Schmid.

Schmid ließ erkennen, dass er auf den Machtanspruch, Ministerpräsident zu werden, verzichtet. "Ich will die SPD wieder in die Regierung mit den Grünen führen", sagte der Finanz- und Wirtschaftsminister. Angesprochen auf die miesen Umfragedaten seiner Partei, gab Schmid sich überzeugt, "dass wir, wie beim letzten Mal, bei den Wählern besser abschneiden werden als bei den Umfrageinstituten".

Die guten Umfragewerte für die Grünen führt Schmid unter anderem auf die Arbeit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zurück. "Sie profitieren vom Amtsbonus des Regierungschefs und der guten Arbeit von SPD und Grünen", sagte Schmid: "Uns geht es ähnlich wie der SPD im Bund: Wir setzen die Themen, haben Studiengebühren abgeschafft, Gemeinschaftsschulen eingeführt und mehr Steuergerechtigkeit durchgesetzt. Aber dafür wird auch der Partner belohnt, der den Regierungschef stellt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.12.2015

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