Baden-Württembergs Verkehrsminister fordert schärfere CO2-Grenzwerte für Autos

Der neue baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) fordert schärfere CO2-Grenzwerte für Autos.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - Der von der EU für 2020 angepeilte Wert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer sei zu lasch, sagte Hermann der "Frankfurter Rundschau" (Donnerstagausgabe): "Ich glaube, 80 Gramm sind machbar." Zudem müsse es längerfristig - für 2025 und 2030 - "noch viel schärfere Vorgaben" geben. Derzeit liegt der CO2-Durchschnittswert bei Neuwagen in Deutschland bei 148 Gramm.

Hermann: "Die Daimler-Ingenieure sagen uns, das geht. Aber die Spitzen der Autokonzerne machen Druck, damit Kanzlerin Merkel in Brüssel für lasche Vorschriften streitet. Das ist doch grotesk."

Er halte es für falsch, wenn sich Autokonzerne darauf konzentrierten, "die Reichen dieser Welt mit Premium-Autos zu beliefern". Das sei eine zu kleine Nische. "Wir brauchen Öko-Autos, die für jedermann bezahlbar sind."

Hermann äußerte die Sorge, dass die 200.000 Arbeitsplätze der Autoindustrie nur zu halten seien, wenn die Unternehmen ihre Produktpalette schnell umstellen. "Unsere Autokonzerne sind leider nicht an der Spitze der neuen Technologien wie Hybrid- und Elektroantrieb. Die Aufgabe der Politik ist es, den Wandel der Autoindustrie voranzutreiben, ihr klare Ziele vorzugeben, sie aber auch nicht zu überfordern."

Hermann legte Wert darauf, "kein Autohasser" zu sein, "überhaupt nicht". Er habe allerdings eine gewisse Abneigung gegen Autos, "die unmäßig groß und bedrohlich" seien. "Die SUV-Geländewagen sind für mich ein Beispiel für ein irrationales Verkehrsmittel", sagte er.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.05.2011

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