Baden-Württembergs Verkehrsminister verurteilt Gewalttätigkeit der Stuttgart-21-Gegner

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" die Gewalttätigkeit einiger Stuttgart-21-Protestler aufs Schärfste kritisiert.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - "Ich bin Pazifist und grundsätzlich gegen Gewalt - gegen Sachen und Personen, auch wenn ein Brett was anderes ist als ein Kopf", sagte Hermann. "Deswegen muss ich den Gegnern auch entschieden sagen: Lasst das künftig!" Falls es im Südwesten tatsächlich zu einer Volksabstimmung über das strittige Projekt komme, werde er vorher "durch das Land touren und gegen dieses unsinnige und unwirtschaftliche Projekt argumentieren", kündigte der Landesminister in "Focus" an. "Es würden fünf Milliarden Euro für etwas ausgegeben, was über der Erde schon funktioniert."

Zu seiner Drohung kurz nach den Koalitionsverhandlungen, falls Stuttgart 21 gebaut werde, wolle er als Verkehrsminister nicht mehr dafür zuständig sein, erklärte Hermann im "Focus"-Interview: "Dieser Satz ist mir um die Ohren geflogen. Ich nehme die Verantwortung selbstverständlich an." In den "ersten vier Wochen als Minister" habe er lernen müssen, "dass ein Wort in der Regierung zehnmal mehr zählt als eines in der Opposition".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.06.2011

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