Bahn beklagt teure Vergabeverfahren für Regional-Strecken

Deutschlands Pendler müssen sich langfristig auf ein abgespecktes Angebot im Regional- und Nahverkehr, im schlimmsten Fall sogar auf Stilllegung ganzer Strecken einstellen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Deutschen Bahn (DB) und ihre Wettbewerber beklagen die aufwendigen und teuren Vergabeverfahren der Länder und Verbünde. "Wir prüfen derzeit, ob wir in Zukunft noch bei jeder Ausschreibung antreten. Auch wir haben nur beschränkte personelle Ressourcen", sagte Frank Sennhenn, Vorstandschef der DB-Regio, der "Welt" (Samstagausgabe, 2. Juli 2011).

Die Bereitschaft im Bahn-Konzern, weiterhin wie früher für jede Strecke zu bieten, ist gering. Die Ausschreibungen im Regionalverkehr seien zu aufwendig, zeitintensiv und teuer, sagte Sennhenn. Pro Ausschreibung müsse ein Bieter zwei bis fünf Millionen Euro investieren, Geld für die Vorbereitung und das Personal, das die buchstarken Angebote erarbeitet.

Zudem würden die Bahnunternehmen insgesamt in den kommenden Jahren mit zu vielen Vergaben konfrontiert. "Auf uns rollt eine wahre Vergabewelle zu", so Sennhenn. In den kommenden fünf Jahren werden 350 Millionen Zugkilometer ausgeschrieben, das ist mehr als die Hälfte des gesamten Regionalverkehrs, der derzeit in Deutschland gefahren wird.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.07.2011

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