Bahn-Chef Grube: Beseitigung der Technikprobleme in Zugflotte dauert noch Jahre

Die Deutsche Bahn AG braucht nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Grube noch Jahre, um die Technik-Probleme in ihrer Zugflotte in den Griff zu bekommen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit "Bild am Sonntag" sagte Grube: "Ich lüge hier unsere Kunden nicht an. Es geht nur schrittweise voran. Vor 2014 werden wir die Probleme nicht vollständig gelöst bekommen."

Zur Begründung verwies der Bahnchef auf die Mängel bei den Herstellern: "Wir sind von den Zugherstellern und den Aufsichtsbehörden abhängig. Die Industrie beliefert uns zu oft mit schlechtem Material. Vor den Toren Berlins stehen 90 brandneue Regionalzüge, die wegen Mängeln vom Eisenbahnbundesamt nicht zugelassen werden. Entweder sind die Bremsen zu schwach oder die Software hat Macken. Solche Züge nehmen wir nicht mehr ab, obwohl wir sie derzeit dringend brauchen." Als Konsequenz will Grube künftig fehlerhafte Produkte nicht mehr annehmen: "Ich sehe es einfach nicht mehr ein, dass wir Züge sozusagen als grüne Bananen kaufen, die dann auf der Schiene bei uns erst zur Einsatzreife kommen. Wir werden keinen Zug mehr von der Industrie abnehmen, wenn er nicht die Qualität bringt, die wir auch bestellt haben." Nach den Pannen bei Klimaanlagen im vergangenen Sommer hat die Bahn nach Worten Grubes die betroffenen Züge überarbeitet: "Wir haben aus den Problemen des letzten Sommers gelernt. Wir sind dabei, an den Klimaanlagen der betroffenen ICE 2-Wagen technische Verbesserungen vorzunehmen und unser Personal zu schulen, so dass es möglichst zu keinen Störungen mehr kommt."

Weitere Pannen schloss der Bahn-Chef aber nicht aus: "Technik kann einmal ausfallen, übrigens auch beim Auto und Flugzeug. Deshalb kann niemand den Kunden versprechen, dass alle Klimaanlagen immer 100-prozentig funktionieren."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.04.2011

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