Bahnchef Grube bietet Kretschmann nach Streit um "Stuttgart 21" Freundschaft an

Nach monatelangem Streit über den neuen Tiefbahnhof in Stuttgart hat Bahnchef Rüdiger Grube seinem bisherigen Kontrahenten, dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne), die Freundschaft angeboten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das wichtige bei einer Freundschaft ist die ehrliche Absicht. Das spüre ich bei uns beiden", sagte Grube in einem Doppelinterview in "Bild am Sonntag". Kretschmann reagierte zurückhaltend: "Jetzt überhöhen wir nicht gleich die Dinge. Ich will mit Herrn Grube in der Sache partnerschaftlich zusammenarbeiten. Wenn wir das hinbekommen, wäre ich vollkommen zufrieden. Ob sich daraus auch eine persönliche Freundschaft entwickelt, sehen wir dann."

Der Grünen-Politiker sicherte dem Bahnchef aber die grundsätzliche Unterstützung seiner Partei zu. "Im Übrigen verstehen sich die Grünen als Bahn-Partei. Daraus hat sich unsere Haltung gegen `Stuttgart 21` erklärt. Der Bahnchef hat die Grünen immer 100 Prozent an seiner Seite, wenn es darum geht, den Bahnverkehr nach vorne zu bringen. Wir wollen, dass die Menschen mehr Bahn und weniger Auto fahren", so Kretschmann. Persönlich lobte er: "Ich schätze an Herrn Grube, dass er sein Geschäft mit Leidenschaft betreibt."

Der Vorstandsvorsitzende der Bahn zeigte sich von der Gradlinigkeit des Ministerpräsidenten beeindruckt: "Ich schätze seine Verlässlichkeit und klare Linie, die Herr Kretschmann vor und nach der Wahl vorlebt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.12.2011

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