Bahnverbände warnen Bundesregierung vor straßenlastiger Politik im Güterverkehr

Zum Auftakt des Deutschen Logistik-Kongresses haben der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Allianz pro Schiene Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vor einer einseitigen Verkehrspolitik zugunsten der Straße gewarnt.

Köln (dts Nachrichtenagentur) - "Das größte Wachstumspotenzial im Güterverkehr liegt eindeutig auf der Schiene", sagte VDV-Geschäftsführer Dr. Martin Henke. Die Verkehrspolitik müsse endlich für den Ausbau des Schienennetzes im Güterverkehr sorgen, sonst drohen dort in den nächsten Jahren Engpässe, hieß es weiter.

Beide Verbände kritisierten ebenfalls die jüngsten Ankündigungen der Bundesregierung, die die Einnahmen aus der LKW-Maut künftig in voller Höhe in die Straße investieren will. Bisher standen jährlich rund 1,1 Milliarden Euro aus der LKW-Maut für Investitionen in Schieneninfrastruktur zur Verfügung. "Der Autolobby ist mit den geschlossenen Finanzierungskreisläufen ein echter Coup gelungen: Unabhängig vom zukünftigen Bedarf muss nun jährlich jeder Cent aus der Maut in Asphalt gegossen werden", sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.

"Wir bauen Straßen für einen Verkehr, den wir uns eigentlich gar nicht mehr leisten können." Die Regierungskoalition hatte Anfang 2010 bereits die Förderung für den Kombinierten Verkehr zusammengestrichen und das Verkehrsministerium hat bei der Neujustierung des Masterplans Güterverkehr und Logistik die Akzente zum Nachteil der Schiene verschoben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.10.2010

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