Bahr wünscht sich mehr Akzeptanz für seine Verpflichtungen als Vater

Gesundheitsminister Daniel Bahr wünscht sich mehr gesellschaftliche Akzeptanz für seine Verpflichtungen als frisch gebackener Vater: Im Interview mit der "Welt am Sonntag" äußerte er zwar Verständnis dafür, dass weder Ministern noch Bundestagsabgeordneten das Recht auf Vätermonate zusteht.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zugleich brachte er sein Erstaunen darüber zum Ausdruck, "auf wie wenig Verständnis man stößt, wenn man in meiner Position minimale Auszeiten für die Familie verlangt". Da könne sich gesellschaftlich schon noch etwas ändern. Erst am vergangenen Freitag hatte die Ehefrau des Ministers in Berlin das erste gemeinsame Kind zur Welt gebracht - eine Tochter namens Carlotta Filippa Amelie.

Vorbereitungskurse für seine neue Aufgabe als Vater habe er nicht gemacht, sagte Bahr, "aber unsere Hebamme hat uns viel beigebracht". Er habe viel gelesen über das Elternwerden, nun wolle er sehen, "wie das Ganze praktisch geht". Etwaigen Streitigkeiten mit seiner bislang auch berufstätigen Frau über die Rollenverteilung sieht der 36-Jährige gelassen entgegen: Was da auf sie zukomme, sei kein Gegenwind, meinte er.

"Das beflügelt doch eher." Fest stehe, dass er so oft es geht, für sein Kind da sein wolle. So wie auch Vizekanzler und Wirtschaftsminister Philipp Rösler sieht auch der jüngste Gesundheitsminister aller Zeiten seine Zeit in der Politik als begrenzt an: Röslers Äußerung, derzufolge für ihn mit 45 Schluss sein soll, könne er sehr gut verstehen, sagte Bahr.

"Auch für mich soll und wird beruflich noch etwas anderes kommen, da bin ich sicher." Allerdings warte er ab, wann genau der Moment für eine Neuorientierung gekommen sei.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.06.2013

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