Bamf-Chef Weise verbittet sich Kritik aus den Bundesländern

Der Leiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Frank-Jürgen Weise, verbittet sich Kritik aus den Bundesländern an der Arbeit seiner Behörde: "Ich würde vorschlagen, einfach mal sechs Monate Ruhe zu geben. Danach wird abgerechnet" sagte Weise, der auch die Bundesagentur für Arbeit (BA) führt, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Und wenn wir nicht erfolgreich gewesen sind, trage ich, Frank Weise, die Verantwortung." Wenn Landespolitiker negativ über das Bamf sprächen, sei das für seine Mitarbeiter, die sich stark engagierten, eine Enttäuschung.

"90 Prozent meiner Mitarbeiter machen freiwillig Überstunden, wenn das notwendig ist. Wer etwas anderes behauptet, redet Unsinn", betonte Weise. Der Bamf-Chef räumte Organisationsschwierigkeiten in der Vergangenheit ein.

"Dieses Ungeordnete und Unabgestimmte ist unerträglich und für Deutschland beschämend", sagte er. "Aber das bekommen wir jetzt alles in den Griff. Wir füllen auf mit guten Leuten und werden spätestens im zweiten Quartal das Personal im Bamf verdreifacht haben."

Weise bekräftigte sein Vorhaben, "weit über eine Million Verfahren in diesem Jahr zum Abschluss zu bringen". Zugleich bemängelte Weise die Praxis bei der Abschiebung abgelehnter Asylbewerber. Nicht alle Länder handelten so konsequent wie Bayern.

"Damit haben wir viele Menschen im Land, denen wir aus Arbeitsmarkt- und Integrationssicht kein Angebot machen können. Das ist problematisch." Besondere Kritik äußerte Weise an Nordrhein-Westfalen: "Die Praxis, Flüchtlinge direkt in die Kommunen weiterzuleiten, wie beispielsweise in NRW üblich, ist für uns nicht sehr hilfreich."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.02.2016

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