Banken machen Fremdabheben günstiger und transparenter

Bankkunden erfahren beim Abheben an fremden Geldautomaten bald genau, wie viel die Transaktion kostet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie die "Süddeutsche Zeitung" (Montagsausgabe) berichtet, startet am 15. Januar ein neues System. Dabei wird die Höhe des Entgelts stets auf dem Bildschirm des Geldautomaten angezeigt. Der Kunde kann die Abhebung dann fortsetzen oder abbrechen.

Die Gebühr wird fällig, wenn der Kunde einer Bankengruppe, also der Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, der großen Privatbanken und kleineren Privatbanken, bei einem Institut einer anderen Gruppe Geld abhebt. Innerhalb der eigenen Gruppe ist es kostenlos. "Wir gehen davon aus, dass die neue Entgeltsystematik in der deutschen Kreditwirtschaft schnell zu sinkenden Preisen führen wird", sagte eine Sprecherin des Deutschen Sparkassenverbandes.

Der Vorteil der neuen Regelung bestehe darin, dass der Kunde die Höhe des Entgelts sehe. Damit bilde sich ein transparenter Wettbewerb, die Preise könnten sich neu einpendeln. "Wir sind sicher, dass es Entgelte von zehn oder sogar 20 Euro künftig nicht mehr geben wird", heißt es beim genossenschaftlichen Verband BVR. "Wenn Kunden sehen, dass es bei einem Institut sehr teuer ist, werden sie zu einem anderen gehen."

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" verlangen einige Banken, die bisher 7,50 Euro berechneten, künftig 3,50 Euro. Fast alle Banken sind für die Neuerung gerüstet. So werden die 1.156 Volks- und Raiffeisenbanken sowie die 430 Sparkassen das Entgelt vom 15. Januar an auf dem Display anzeigen.

Bei beiden Institutsgruppen wird aber weiter jede Bank ihren eigenen Preis für das Fremdabheben festlegen. Die mehr als 210 Mitgliedsbanken des privaten Bankenverbands BdB wollen sich an die Höchstgebühr von 1,95 Euro halten. Auch sie zeigen das Entgelt auf dem Display an. Nur die Commerzbank ist wegen der Integration der Dresdner Bank noch nicht so weit; sie behilft sich vorerst mit einem Aufkleber an den Geldautomaten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.12.2010

Zur Startseite