Banken-Experte: "Grexit"-Gefahr bleibt bestehen

Trotz der Einigung im Schuldenstreit sieht der Banken-Professor Hans-Peter Burghof die Gefahr eines "Grexits" nicht gebannt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das Risiko, das Griechenland am Ende aus dem Euro austritt, besteht weiter. Die Euro-Gruppe hat Griechenland Hilfen bis Juni zugesagt. In vier Monaten geht das ganze Spiel von vorne los, ohne dass sich die Lage in Griechenland grundlegend verbessert haben wird", sagte Burghof der "Rheinischen Post" (Montagausgabe).

Ob der "Grexit" Griechenland helfe, hängt von seiner Ausgestaltung ab: "Wenn der `Grexit` planvoll erfolgt und mit einem Schuldenschnitt verbunden wird, kann er eine Chance für Griechenland bedeuten. Bei einem ungeplanten Staatsbankrott, einem `Grexit` aus Versehen, würde das Land dagegen ins Chaos stürzen." Für die Euro-Zone wäre ein "Grexit" verkraftbar: "Da Europas Banken kaum noch griechische Anleihen haben, würde auch keine europaweite Ansteckung über diese Investoren erfolgen. Ein Dominoeffekt auf andere Länder wie Spanien oder Italien ist nicht zu befürchten. Das war vor fünf Jahren anders", sagte der Forscher von der Universität Hohenheim.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.02.2015

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