Bankenrettung kostet Steuerzahler bisher nichts

Bisher hat die Rettung der Banken in der Finanzkrise die Steuerzahler kein Geld gekostet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das behauptet Christopher Pleister im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe). Er leitet seit 1. Juli die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA), die sogar Überschüsse erwirtschafte, weil sie Gebühren verlange. Der frühere Rettungsfonds Soffin habe Banken im Verlauf der Krise Garantien von bis zu 174 Milliarden Euro gewährt und Kapital von bis zu 29 Milliarden Euro vergeben.

Die Gebühren und Zinsen dafür hätten über den Ausgaben gelegen. Allerdings wies der Soffin 2009 und 2010 mehr als neun Milliarden Euro Verluste aus. "Diese kommen aus unseren Beteiligungen und aus der ausgelagerten Abwicklungsanstalt der Hypo Real Estate (HRE), der FMS Wertmanagement", sagte Pleister.

Es handle sich um ein Bewertungsergebnis, da man annehmen müsse, dass einzelne Bilanzposten nicht mehr so viel wert sind. Daraus habe die FMSA ein Negativkapital von rund neun Milliarden Euro. "Das Teuflische an den meisten der Produkte, die zur Finanzkrise geführt haben, ist, dass die Stunde der Wahrheit erst zwischen 2025 und 2030 schlägt", sagte Pleister.

Auch beim größten Rettungsfall, der Commerzbank, sei die Bilanz bisher positiv. Das Institut hat inzwischen den überwiegenden Teil der Staatshilfen zurückgezahlt. "Unterm Strich sind wir in den schwarzen Zahlen, wenn man die Kosten für die Refinanzierung mit den Einnahmen verrechnet", meinte der FMSA-Chef.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.07.2011

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