Bankenverbände begrüßen Diskussion über Trennbankensystem

Sowohl Genossenschaftsbanken als auch Sparkassen begrüßen die Diskussion über ein Trennbankensystem.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - So sagte Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (bvr): "Steuerzahler sollten nicht für potenzielle Risiken spekulativer Kapitalmarktgeschäfte gerade stehen. Insofern kann man über die Trennung von Investmentbanking und Kundengeschäft durchaus nachdenken. Ein nicht zu vernachlässigender Teil des weltweiten Derivategeschäftes dient allerdings der Absicherung von Kundengeschäften - von daher gibt es auch keine einfachen Lösungen."

Auch der Deutsche Sparkassen und Giroverband (dsgv) zeigte sich offen für die Debatte: "Nach Meinung des DSGV ist es sinnvoll, den Eigenhandel möglichst weit vom Kundengeschäft zu trennen. Dabei muss aber beachtet werden, dass unter Kundengeschäft nicht nur klassisches Retailgeschäft zu verstehen ist, sondern auch das Großkundengeschäft", sagte ein Sprecher. Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Grünen, hält die Diskussion für überfällig: "Es ist unbedingt notwendig, über ein Trennbankensystem zu sprechen. Es ist ärgerlich genug, dass die Bundesregierung diese Diskussion bisher abgeblockt hat", sagte Schick der Tageszeitung "Die Welt". In Deutschland würde die erzwungene Abtrennung des Investmentbankings vor allem die Deutsche Bank treffen. Schick sieht darin einen Grund der bisherigen Zurückhaltung der Bundesregierung: "Bisher hat sich die Bundesregierung davor gedrückt, eine Veränderung durchzusetzen, die der Deutschen Bank weh tun könnte."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.10.2011

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