Bankenverband: Griechenland darf nicht pleite gehen

Griechenland darf nicht pleite gehen.

Köln (dts Nachrichtenagentur) - Das erwartet der Bundesverband Deutscher Banken. Sein Hauptgeschäftsführer Manfred Kemmer rief die Politik deshalb zu verstärkten Anstrengungen auf. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) meinte Kemmer: "Es ist sehr wichtig, dass man das Vertrauen an den Finanzmärkten wieder herstellt. Vertrauen wird dann wieder hergestellt, wenn die Märkte überzeugt sind, dass die politischen Akteure die richtigen Instrumente haben, um mit den Problemen fertig zu werden." Die Instrumente für eine Vermeidung der Zahlungsunfähigkeit Griechenlands habe die europäische Politik mit der Funktionserweiterung des Europäischen Rettungsschirms EFSF sowie dem zweiten Griechenlandpaket am 21. Juli vereinbart. Dazu gehöre auch die freiwillige Beteiligung privater Gläubiger.

"Sämtliche Beschlüsse sollten jetzt zügig umgesetzt werden. Jeder Politiker muss sich bewusst sein, dass das Infragestellen einzelner Elemente des zweiten Griechenlandpakets an den Märkten die Zweifel am politischen Kurs mehren kann", sagte Kemmer. Er forderte zugleich Griechenland auf, das Angebot der privaten Gläubiger und damit auch der Banken anzunehmen, auf 21 Prozent ihrer Forderungen zu verzichten.

"Da ist der Steuerzahler nicht beteiligt. Das ist ein Angebot, das den Griechen auf jeden Fall deutlich weiterhelfen wird. Die Griechen sollten dieses Angebot annehmen und diese Vereinbarung dann auch durchziehen."

Danach könne man weiter planen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.10.2011

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