Bankenverband: Kapitalverkehrskontrollen kein Allheilmittel für Athen

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hält den Vorstoß von Euro-Gruppenchef Jeroen Dijsselbloem, durch Kontrollen des Kapitalverkehrs den Geldabfluss aus Griechenland zu stoppen, nicht für ein "Allheilmittel".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das sei nur eine "kurzfristige" Lösung, sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Mehr denn je brauche Griechenland einen klaren wirtschaftspolitischen Reformkurs. Ohne ein überzeugendes Konzept, wie die neue Regierung die Wettbewerbsposition des Landes grundlegend verbessern will, würden auch Kontrollen des Kapitalverkehrs dem Land nicht wirklich helfen.

Die neue griechische Regierung habe es in den ersten beiden Monaten ihrer Amtszeit versäumt, Vertrauen in eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage aufzubauen, kritisierte Kemmer. Als Folge hätten viele griechische Unternehmen und Bürger Kapital abgezogen. Dijsselbloem hatte erklärt, die Rettung Zyperns habe gezeigt, dass die vorübergehende Schließung von Banken und die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen ein Finanzsystem stabilisieren könne.

Zypern war vor zwei Jahren vor der Staatspleite gerettet worden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.03.2015

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