Barmer GEK-Chef fordert klare Regeln für Auszahlung von Überschüssen

Der Chef von Deutschlands größter Krankenkasse Barmer GEK, Christoph Straub, hat eine klare gesetzliche Regelung für den Umgang mit den aktuell 20 Milliarden Euro Überschuss der gesetzlichen Kassen gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte Straub: "Wenn die Politik gewollt hätte, dass Kassen mit einem Überschuss sofort die Gelder an ihre Versicherten ausbezahlen müssen, dann hätte man es auch so ins Gesetz hineinschreiben sollen". In Wahrheit sei die Regelung aber "unscharf und jede Kasse kann zunächst ihre Überschüsse behalten". Laut Straub "ist es nicht Sinn der gesetzlichen Krankenkassen, Geld zu horten".

Allerdings gab der Barmer-GEK-Chef zu Bedenken, dass die Kassen in Deutschland "alle zwei Tage eine Milliarde Euro ausgeben". Dazu sollten noch dieses Jahr die Krankenhäuser 300 Millionen Euro zusätzlich erhalten. Die Kassenärzte forderten für 2013 rund drei Milliarden Euro mehr Honorar sowie Apotheken einen Aufschlag für die Ausgabe von Medikamenten.

"Der Beitragshimmel verdüstert sich, die Milliarden sind somit schneller verfrühstückt, als wir schauen können", so Straub zu "Focus".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.06.2012

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