Barmer-Chef Straub kritisiert schwarz-gelbe Pflegebeschlüsse

Der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Christoph Straub, hat die von der schwarz-gelben Bundesregierung auf dem Koalitionsgipfel beschlossenen Pflegereformen scharf kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag" schreibt Straub: "Wir hätten uns von der Bundesregierung mehr Mut gewünscht. Die dringend benötigte systematische Leistungsverbesserung für Pflegebedürftige und deren Angehörige wird immer noch nicht angepackt!" Straub warf der Regierung vor, dringend nötige Reformen zu verschleppen: "Bereits vor zwei Jahren hat eine von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission entsprechende Konzepte vorgelegt. Nun soll diese Kommission erneut beraten. Ich frage mich, warum? So wird kostbare Zeit verschwendet und die tatsächliche Verbesserung der Pflege insbesondere von Demenzkranken auf die lange Bank geschoben. Aus dem für 2011 angekündigten ‚Jahr der Pflege‘ werden so Jahre des Wartens auf eine bessere Pflege." Straub forderte verstärkte Pflegemaßnahmen insbesondere für Demenzkranke: "Das vorgelegte Konzept kann nur ein erster Schritt hin zu einer besseren Versorgung der Pflegebedürftigen in Deutschland sein. Mehr Geld soll insbesondere den Demenzkranken zu Gute kommen. Denn die meisten der mehr als 1,2 Millionen an Demenz erkrankten Menschen sind auf Pflege angewiesen. Und die Entwicklung zeigt steil nach oben, in den kommenden 50 Jahren wird sich deren Zahl mehr als verdoppeln."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.11.2011

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