Barroso nimmt Bundesregierung gegen Vorwürfe aus Schulden-Ländern in Schutz

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso wehrt sich gegen Kritik aus den Euro-Schulden-Ländern am übertriebenen Sparkurs der EU. In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Donnerstagausgabe) nahm Barroso auch die Bundesregierung und Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen Vorwürfe aus den Krisen-Ländern in Schutz.

Brüssel/Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Sparen ist doch kein Selbstzweck", sagte Barroso der Zeitung. Je weniger Geld die Länder für Schuldzinsen zahlen müssten, umso mehr könnten sie für dringend notwendige Investitionen aufbringen. "Das bringt Wachstum. Die wichtigste soziale Aufgabe ist es, Arbeitsplätze zu schaffen." Das sei das Ziel der Reformprogramme. "Es ist nicht fair, die EU-Kommission oder die Sparprogramme für die Verfehlungen der Länder verantwortlich zu machen", sagte der EU-Kommissionspräsident weiter.

Die Regierungen der Schulden-Staaten seien in der Vergangenheit "zu freizügig mit den Steuergeldern ihrer Bürger umgegangen". Barroso: "Sie haben die Krise verursacht, nicht die EU. Europa ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung." In diesem Zusammenhang nahm Barroso auch die Bundesregierung gegen den Vorwurf aus den Schulden-Ländern in Schutz, für die sozialen Folgen der Euro-Krise verantwortlich zu sein.

"Leider neigen Politiker in vielen Ländern dazu, die Schuld für schlechte Nachrichten anderen in die Schuhe zu schieben. Das trifft oft die EU-Kommission und neuerdings auch andere EU-Länder wie Deutschland oder die Bundeskanzlerin."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.10.2013

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