Bauernverband: Handel nutzt negative Folgen der Ukraine-Krise aus

Angesichts der Preissenkungen bei Butter um bis zu 25 Prozent wirft der Bauernverband dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel vor, Folgen des russischen Einfuhrverbots auszunutzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Geschäftsführer Bernhard Krüsken: "Die aktuelle Verunsicherung der Märkte wird genutzt, um Einkaufspreise zu optimieren." Krüsken appellierte an den Handel, die Landwirte mit den negativen Auswirkungen nicht alleine zu lassen. Auf den deutschen Bauern laste infolge des Einfuhrverbots ein starker Preisdruck.

Weil europäische Anbieter nicht mehr nach Osten liefern könnten, wichen sie zunehmend auf den deutschen Markt aus, so Krüsken. Dies führe zu einem Überangebot und fallenden Preisen. "Der Druck auf die Märkte ist erheblich. Das bekommen die Erzeuger direkt zu spüren." Derzeit seien diese Entwicklungen bei Obst und Gemüse aber auch bei Milch zu spüren. Fleischerzeuger hätten schon länger mit diesem Problem zu kämpfen, da Russland den Import von Schweine- und Rindfleisch bereits vor einigen Monaten untersagt hat.

Im Vorfeld der Agrarministerkonferenz in Potsdam sagte Krüsken, dass die Politik den Landwirten bei einer weiteren Zuspitzung der Situation helfen müsse.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.09.2014

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