Bayern: Zukunftsrat-Vorsitzender warnt vor Passivität in Landespolitik

Der Vorsitzende des Zukunftsrats der bayerischen Staatsregierung, der Unternehmensberater Herbert Henzler, hat vor Passivität in der Landespolitik gewarnt.

München (dts Nachrichtenagentur) - "Die Dinge einfach so laufen zu lassen wie in der Vergangenheit, kann nicht das Ziel der Staatsregierung sein. Unser Vorschlag lautet: Die Politik definiert Leistungszentren, die weit in den ländlichen Raum ausstrahlen", sagte er im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Zum umstrittenen Ratschlag des Zukunftsrates an abgelegene Gebiete in Ostbayern, sich wirtschaftlich nach Österreich zu orientieren, stellte er klar: "Wir wollen keine Gebietsreform und auch niemanden loswerden. Wir wollen Zusammenarbeit - auch über Grenzen hinaus." Der 69-Jährige verteidigte die Arbeit des 22-köpfigen Expertenrates gegen anhaltende Kritik. "Der Freistaat kann noch deutlich besser werden. Dazu ist es auch erforderlich, sich unbequemen Diskussionen zu stellen." In einem Gutachten hatte das von Regierungschef Horst Seehofer im Sommer ins Leben gerufenen Gremium unter seiner Leitung gefordert, sich bei der Landesentwicklung künftig auf die Ballungsräume zu konzentrieren. Dies hatte Empörung ausgelöst.

Henzler zeigte sich verwundert über die heftigen Reaktionen, die das Gutachten ausgelöst hatte. Die Staatsregierung distanzierte sich von den Empfehlungen, aus der CSU-Landtagsfraktion kam die Forderung, den Zukunftsrat abzusetzen. "Ich sehe überhaupt keinen Grund, warum wir aufhören sollten. Wir, als unabhängiges Gremium, sind für zwei Jahre berufen und wollen unsere Arbeit konsequent fortsetzen", sagte Henzler.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.01.2011

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