Bayerns Innenminister fordert runden Tisch zu Sextätern

Nach dem Rückfall eines Sextäters in Dortmund hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CDU) die Justiz angegriffen.

München (dts Nachrichtenagentur) - "Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte" habe dazu geführt, dass ein Sexualstraftäter rückfällig geworden ist, sagte Herrmann dem Nachrichtenmagazin "Focus". Für die "eigentlich offensichtliche, aber nun endgültige Erkenntnis, dass dieser Täter hinter Schloss und Riegel gehört", habe ein weiteres Opfer leiden müssen. "Langsam und brutal wird deutlich", welche Folgen das europäische Urteil haben könne.

Der 51-jährige Täter war im September entlassen worden und schien allen Experten als geläutert. Im Januar missbrauchte er eine Siebenjährige. Jetzt wurde er mit Hilfe von DNA-Spuren überführt.

Herrmann fordert nun an einer Art runden Tisch eine breite Diskussion darüber, "wie mit hochgefährlichen Sexualstraftätern weiter verfahren" werden solle. Er plädiere dafür, "ein Gremium einzusetzen, dass sich dauerhaft und intensiv mit solchen Fällen auseinandersetzt und die Möglichkeiten auslotet, was alle gesellschaftlichen Teile zum Schutz der Kinder tun können". Dazu gehörten Anwälte von Tätern und Opfern ebenso wie Vertreter der Gerichte, der Polizei, der Psychiatrie und der Politik.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.07.2011

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