Beate Z. bestreitet NSU-Mitgliedschaft

Die Angeklagte im NSU-Prozess, Beate Z., hat eine Mitgliedschaft im Nationalsozialistischen Untergrund bestritten.

München (dts Nachrichtenagentur) - Sie habe sich weder damals noch später je als NSU-Mitglied gesehen, sagte ihr Anwalt Mathias Grasel bei der Verlesung der Aussage seiner Mandantin am Mittwoch. In der Aussage zeigte Z. Reue: "Ich fühle mich moralisch schuldig, dass ich die Morde nicht verhindern konnte." Z. entschuldigte sich ferner "aufrichtig" bei den Angehörigen der Opfer.

Zuvor hatte die Angeklagte eine Beteiligung an der Mordserie, den Sprengstoffanschlägen und den Banküberfällen des NSU bestritten: Sie habe erst später von den Morden erfahren, aber nicht die Kraft gehabt, sich zu stellen. Überdies erklärte Z., dass Uwe M. und Uwe B. die Polizistin Michèle K. getötet hätten, um an deren Dienstwaffe zu kommen. Die Angeklagte gestand weiterhin, die letzte Fluchtwohnung der Terrorgruppe in Zwickau in Brand gesteckt zu haben, nachdem sie im Radio davon erfahren habe, dass ein Wohnmobil mit zwei Leichen entdeckt worden war.

Z. sei sich sofort sicher gewesen, dass es sich um Uwe M. und Uwe B. gehandelt habe. Bisher hatte die Angeklagte seit ihrer Festnahme am 8. November 2011 jegliche Angaben zur Terrorzelle NSU verweigert. Z. wird beschuldigt, unter anderem an zehn Morden, zwei Sprengstoffanschlägen und 15 Raubüberfällen als Mittäterin beteiligt gewesen zu sein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.12.2015

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