Behördenchefin Birthler kritisiert Stasi-Vergleich in Wikileaks-Affäre als "völlig abwegig"

Die Leiterin der Stasi-Unterlagenbehörde, Marianne Birthler, hat den Vergleich der Arbeit der DDR-Staatssicherheit mit den Datensammelpraktiken der US-Botschaften und von Wikileaks als "völlig abwegig" bezeichnet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Entsprechend hatte sich Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) in dieser Woche geäußert und später diesen grundsätzlichen Vergleich auch ausdrücklich bekräftigen lassen. "Die Stasi sicherte mit Terror, Menschenrechtsverletzungen und Spitzelei die demokratisch nie legitimierte Macht der SED. Es ist völlig abwegig, die interne Kommunikation des amerikanischen Außenministeriums oder auch die Praxis von Wikileaks mit dem Treiben der Stasi zu vergleichen", sagte Birthler gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe). Der Bundeswirtschaftsminister hatte zuvor gesagt: "Manches, was ich bei Wikileaks da entnehme, erinnert mich an die Sammelwut, die früher Institutionen im Osten hatten, die Stasi dabei."

Er halte "an dem Grundgedanken fest", hatte später die Sprecherin des Ministeriums bekräftigt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.12.2010

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