Belgien: Separatisten und Sozialisten siegen bei Parlamentswahlen

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Im Zuge der Regierungskrise kam es am gestrigen Sonntag zu vorgezogenen Parlamentswahlen in Belgien, bei denen sowohl flämische Separatisten als auch Sozialisten teils kräftige Stimmenzuwächse verzeichnen konnten.

Die nationalistische Neu-Flämische Allianz (NVA), die mit der Forderung nach einem unabhängigen Flandern in den Wahlkampf zog, wurde stärkste Kraft und konnte 28,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Während die NVA gerade im flämischen Teil Belgiens Gewinne verzeichnen konnte, gelang dies der sozialistischen Partei (PS) im wallonischen Teil. Nach Angaben des Parteichefs der NVA, Bart De Wever, werde seine Partei nun Koalitionsgespräche mit der PS beginnen.

Auslöser der Neuwahlen war der seit Jahrhunderten schwelende Sprachen-Streit zwischen den beiden größten Bevölkerungsgruppen Belgiens, den Flamen und den Wallonen. Nachdem die amtierende Koalition unter Yves Leterme im April an einem veränderten Wahlkreiszuschnitt zerbrach, befürchten Beobachter nun langwierige und schwierige Koalitionsverhandlungen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.06.2010

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