Berechnungen: Hälfte der deutschen Universitätskliniken erwartet Millionenverlust

Nach Berechnungen des Verbandes der Universitätsklinika in Deutschland (VUD) werden etwa die Hälfte aller deutschen Universitätskliniken in diesem Jahr einen Verlust von mindestens einer Million Euro machen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Grund seien die schnell steigenden Kosten für Personal, Medikamente und Energie, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Dienstagsausgabe). Insgesamt dürfte sich der Verlust aller deutschen Uniklinika demnach auf 100 Millionen Euro belaufen. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert deshalb, dass die Kosten für multimorbide Patienten, die von der Spitzenmedizin der Universitätsklinika profitierten, auskömmlich bezahlt werden müssten.

Baum sagte der Zeitung, die im März von der Bundesregierung versprochene zusätzliche Hilfe für die Krankenhäuser in Höhe von 800 Millionen Euro könne die Situation lediglich mildern. Baum forderte auch, die Preisbildung an den Krankenhäusern nicht länger von der Menge der Operationen abhängig zu machen. In diesem Zusammenhang hat auch die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) von der Bundesregierung einen Systemzuschlag für die Universitätskliniken gefordert.

"Die 32 Universitätskliniken in Deutschland geraten wirtschaftlich unter einen immer größeren Druck, allein in Baden-Württemberg sind zwei große Kliniken - Ulm und Tübingen - in die roten Zahlen gerutscht, das muss auf Bundesebene dringend korrigiert werden. Die besondere Situation der Universitätskliniken ist seit Jahren in der Krankenhausfinanzierung nur unzureichend berücksichtigt", sagte Bauer der Zeitung. Die hohe Qualität der Universitätsmedizin sei gefährdet, die finanziellen Schwierigkeiten gingen zu Lasten des Personals sowie der Patienten.

Frau Bauer appellierte in einem Brief an Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU), für die Extremkostenfälle endlich eine adäquate Finanzierung zu finden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.04.2013

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