Bereitschaft von Steuersündern zur Selbstanzeige geht zurück

Die Bereitschaft von Steuersündern zur Selbstanzeige geht zurück.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bis Ende September verzeichneten die Finanzämter 12.722 Selbstanzeigen und damit nur rund 2200 mehr als noch zur Jahresmitte. Dies ergab eine Umfrage der "Welt am Sonntag" unter den 16 Länderfinanzministerien. Bis Ende Juni hatten sich 10.500 Steuerzahler selbst angezeigt.

Damals rechneten Experten noch damit, dass in diesem Jahr die Marke von 20.000 Anzeigen übertroffen werden könnte. Angesichts des geringen Zuwachses im dritten Quartal dürfte dies nun allerdings unwahrscheinlich werden. Im vergangenen Jahr hatten sich insgesamt fast 40.000 Steuersünder selbst angezeigt - so viele wie nie zuvor.

Der Run auf die Finanzämter war damals auch darauf zurückzuführen, dass zum Jahresbeginn 2015 eine Verschärfung der Regeln bevorstand, die viele Steuersünder noch umgehen wollten. Die meisten Selbstanzeigen gab es in diesem Jahr bislang in Nordrhein-Westfalen. Dort gingen in den ersten drei Quartalen 2861 Selbstanzeigen ein.

Auf Rang zwei folgt Baden-Württemberg mit 2237 Anzeigen. Niedersachsen liegt mit 2080 auf Platz drei, gefolgt von Bayern mit 1700. Die wenigsten Anzeigen gab es mit lediglich zwei in Mecklenburg-Vorpommern. In NRW summieren sich die Mehreinnahmen durch Selbstanzeigen in den ersten drei Quartalen auf schätzungsweise mehr als 140 Millionen Euro, wie das nordrhein-westfälische Finanzministerium mitteilte.

In Baden-Württemberg betrugen die Mehreinnahmen 91,7 Millionen Euro und in Bayern 61 Millionen Euro.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.11.2015

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