Bericht: 2012 aus China heraus mehr als 1.000 Angriffe auf Computer von Bundesbehörden

Nach Cyber-Angriffen auf die USA warnen Sicherheitsexperten nun auch in Deutschland vor Spionage aus China.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Verfassungsschützer berichtet, erfolgten allein auf Computer von Bundesbehörden im vergangenen Jahr aus China heraus mehr als 1.000 IT-Angriffe. Deutsche Geheimdienstler schätzen, dass eine Million Chinesen hauptamtlich im Ministerium für Staatssicherheit arbeiten. Dessen Auslandsspione fahndeten vor allem in den Bereichen Rüstung, High-Tech und Wirtschaft nach Informationen.

Nach Erkenntnissen von Spionage-Experten leben in Deutschland 94.000 Chinesen, davon 26.000 Studenten. Mindestens 30.000 Chinesen kämen aufgrund ihrer Tätigkeit in Frage, vom Geheimdienst angeworben zu werden. Wenn es dazu komme, könne sich kaum jemand weigern.

Der Druck sei enorm. In jeder chinesischen Studentengruppe, die an deutschen Universitäten eingeschrieben sei, gebe es einen Stasi-Informanten. Der IT-Sicherheitsexperte an der Freien Universität Berlin, Sandro Gaycken, sagte "Focus": "Niemand plündert so ungeniert im geistigen Eigentum anderer Länder wie China".

Datenklau sei dort ein staatlich zumindest geduldeter Teil der Wirtschaftsförderung. Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, wies darauf hin, dass betroffene Firmen sich oft nicht bewusst seien, "dass sie Opfer von gezielter Wirtschaftsspionage geworden sind".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.02.2013

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