Bericht: 75.000 Mängel beim Großflughafen BER

Die Liste der Fehler und Fehlplanungen beim Bau des Berliner Großflughafens ist offenbar noch länger geworden: Dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge habe Airport-Technikchef Horst Amann in seiner "Bestandsaufnahme BER" rund 75.000 Mängel festgestellt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In Aufsichtsratskreisen heiße es, mehr als 10.000 seien bereits abgearbeitet. Bis zum 31. Juli ließ der Ingenieur jeden Fehler auf der Baustelle notieren und archivieren, vom Riss in einer Bodenfliese über falsch verlegte Kabelstränge bis hin zu defekten Sprinkleranlagen und der bis heute nicht funktionierenden Entrauchung der Flughafen-Gebäude im Brandfall. Zu Beginn des Jahres war noch von 20.000 Fehlern die Rede, Anfang März standen 40.000 Mängel in Amanns Liste, die damals Fortschrittsbericht hieß.

Amanns intensive Kontrolltätigkeit erhielt bei der Bestandsaufnahme während der Aufsichtsratssitzung am 16. August den Beifall der Mitglieder. Sein Mängelreport wird die Grundlage für alle weiteren Arbeiten auf der Großbaustelle. In Aufsichtsratskreisen wurde das Ausmaß der Mängel relativiert: Beim Umbau des Berliner Reichstages in den 90er-Jahren habe es gut 10.000 Mängel gegeben, bei nur einem Zehntel der BER-Baufläche.

Amanns Auswertung läuft bis 30. September. Frühestens zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrates am 25. Oktober kann das höchste Airport-Gremium einen neuen Starttermin für den Großflughafen nennen. Das größte Risiko sieht ein Aufsichtsrat weiter im Brandschutz.

Er sagte "Focus": "Die nicht funktionierende Entrauchungsanlage bleibt für die Inbetriebnahme vom BER ein K.O.-Kriterium."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.08.2013

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