Bericht: Abholzaktion bei "Stuttgart 21" war illegal

Das Abholzen der ersten Bäume im Stuttgarter Schlossgarten war möglicherweise illegal.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Online-Magazin stern.de berichtet, hatte das Eisenbahnbundesamt (EBA) das Stuttgarter Regierungspräsidium aufgefordert, die geplante Abholzung vorerst zu stoppen. "Im Zusammenhang mit den bevorstehenden Baumfällaktionen im Schlosspark", heißt es in einem Schreiben des Bundesamtes, "weise ich darauf hin, dass Sie mit den Baumfällarbeiten nicht beginnen dürfen." Das Schreiben lag den Behörden noch vor Beginn der Aktion in der Nacht zu Freitag vor.

Bis zum kommenden Freitag gibt das Amt der DB Projektbau der Deutschen Bahn Zeit, darzulegen, wie sie die Probleme lösen will. Grund für die Aufforderung: Durch das Abholzen ist eine seltene Insektenart gefährdet, der Juchtenkäfer. Daher wollte das EBA noch am Donnerstag von der Bahn überzeugend dargelegt bekommen, wie die Fällarbeiten ohne Gefährdung des Artenschutzes möglich sein sollten.

Im Klartext: Wie der Juchtenkäfer und seinen Larven geschützt werden können. Auch das Innenministerium Baden-Württembergs war vor dem Start der Abholzung informiert von dem Schreiben, berichtet stern.de Umweltschützer sind entsprechend erbost. Für Berthold Frieß, Landesgeschäftsführer der Umweltorganisation BUND in Baden-Württemberg, steht fest: "Die Fällungen waren illegal."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.10.2010

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