Bericht: AfD erwägt Zusammenarbeit mit schwarz-gelber Koalition

Angesichts wachsender Umfragewerte denkt die Führung der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) darüber nach, eine künftige schwarz-gelbe Regierung durch Tolerierung oder sogar durch ein Koalitionsangebot zu unterstützen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Unser Ziel ist es nicht, Angela Merkel zu stürzen", sagte der stellvertretende Parteichef Alexander Gauland dem "Spiegel". Die Alternative für Deutschland sei bereit, "Bündnisse mit allen im Parlament vertretenen Parteien zu prüfen oder sie zu tolerieren". Auch Parteichef Bernd Lucke zeigt sich offen für politische Allianzen nach der Wahl, wenn die AfD dabei wichtige Forderungen durchsetzen kann.

"Wir haben eine Koalition nie ausgeschlossen", sagt Lucke. Bedingung sei allerdings, "dass es in der nächsten Legislaturperiode zu einem klaren Bruch mit der bisherigen Euro-Rettungspolitik kommt". Was das konkret bedeutet, darüber gibt es in der Partei unterschiedliche Ansichten.

Der frühere CDU-Politiker Gauland stellt klar, dass "die AfD nicht fordert, den Euro um jeden Preis abzuschaffen". Laut dem Meinungsforschungsinstitut Forsa kann die AfD bei der Bundestagswahl am 22. September nach derzeitigem Stand mit vier Prozent der Wählerstimmen rechnen. Parteienforscher wie der Duisburger Politologe Karl-Rudolf Korte sind überzeugt: "Sie können fünf Prozent schaffen."

Im politischen Berlin kursiert unter Anspielung auf die entsprechenden Landesfarben bereits ein neuer Name für ein schwarz-gelbes Bündnis, das von den in blau antretenden Euro-Kritikern gestützt wird: Bahamas-Koalition.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.09.2013

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