Bericht: Alle Parteien außer Grünen verlieren Mitglieder

Bis auf die Grünen haben alle im Bundestag vertretenen Parteien in den vergangenen 20 Jahren offenbar dramatisch an Mitgliedern verloren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die Onlineausgabe der "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Studie der Freien Universität Berlin. Prozentual am Härtesten traf es demnach die Linkspartei mit minus 73,8 Prozent. Von 280.882 Mitgliedern in 1990 blieben 2010 noch 73.658 übrig.

Als einzige Partei konnten die Grünen unter dem Strich ihren Mitgliederbestand in den vergangenen 20 Jahren steigern. Mit 52.991 Parteigängern zählten die Grünen 2010 genau 11.675 Mitglieder mehr als 1990. Das entspricht einer Zunahme um 28,3 Prozent. Am Zweitschlimmsten traf es die Liberalen: Die FDP schrumpfte von 168.217 auf 68.541 Mitglieder ein Minus von 59,3 Prozent.

Den härtesten Einbruch erlebten die Liberalen 1992 nach dem Rücktritt von Hans-Dietrich Genscher als Außenminister, als ihnen auf einen Schlag rund ein Viertel der Mitglieder wegliefen. Im Bundestagswahljahr 2009 dagegen konnte die FDP unter Guido Westerwelle die Zahl ihrer Mitglieder zunächst wieder um fast zehn Prozent steigern. Nach einem enttäuschenden ersten Regierungsjahr verloren die Liberalen aber 2010 wieder fünf Prozent ihrer (zahlenden) Anhänger.

Den absolut höchsten Verlust an Mitgliedern mussten die "Volksparteien" hinnehmen: Der SPD kehrten 441.340 Parteigänger den Rücken (minus 46,8 Prozent, bereinigt durch Sterbefälle und Neuzugänge). Bei der CDU steht mit jetzt nur noch knapp 500.000 Parteibüchern ein Minus von 36 Prozent in der Mitglieder-Statistik. Vergleichsweise glimpflich kam die bayerische Unions-Schwester davon: Die CSU verlor 32.308 Mitglieder seit 1990 (minus 17,4 Prozent) und zählt laut dem Bericht jetzt rund 153.000 zahlende Anhänger.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.06.2011

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