Bericht: Auto-Haftpflicht wird bei vielen Direktversicherungen teurer

In der kommenden Wechsel-Saison werden die meisten Autoversicherungen erneut die Prämien erhöhen: Besonders trifft es die Kunden von bisher günstigen Direktversicherungen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Einer Berechnung des Vergleichsportals NAFI zufolge dürften bei diesen Anbietern die Preise für eine Haftpflichtversicherung im Durchschnitt um sechs Prozent steigen, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Bei Versicherungen mit klassischen Vertriebswegen könnten die Preise um 3,2 Prozent steigen - jeweils für Neukunden. Ähnliche Größenordnungen seien bei Teil- und Vollkaskopolicen zu erwarten.

"Direktversicherer stehen ganz offensichtlich unter besonderem Druck, die Preise zu erhöhen", sagte Ivana Höltring, NAFI-Geschäftsführerin, der "Welt am Sonntag". Nach wie vor liege das durchschnittliche Preisniveau bei Direktanbietern, die ihre Versicherung über das Internet verkaufen, aber deutlich unter den Tarifen der klassischen Assekuranzen. Jahrelang sorgte der hohe Konkurrenzdruck unter den Autoversicherungen dafür, dass die Prämien insgesamt sanken.

Auto-Tarife wurden teilweise sogar durch Einnahmen aus anderen Versicherungsbereichen mitfinanziert. Doch zuletzt stiegen die Beiträge wieder - 2012 um mehr als fünf Prozent auf 22 Milliarden Euro. Dennoch blieb Branchenverbänden zufolge ein Verlust von 600 Millionen Euro.

Ein weiterer Kostenfaktor sind steigende Schadensmeldungen. Der Rückversicherer Münchener Rück hat beispielsweise die Unwetter in Baden-Württemberg und Niedersachsen Ende Juli mit Schäden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro als die teuersten Hagelunwetter der deutschen Geschichte eingeschätzt. Und schließlich sorgen dauerhaft niedrige Zinsen am Kapitalmarkt dafür, dass die Reserven vieler Versicherer abschmelzen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.09.2013

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